Kinder und Jugendliche im Hilfesystem. Wie werden Kinder und Jugendliche zu "Systemsprengern"?

Studienarbeit aus dem Jahr 2022 im Fachbereich Pädagogik - Sozialpädagogik, Note: 1,8, , Sprache: Deutsch, Abstract: Die Hausarbeit behandelt die Frage, inwieweit Kinder und Jugendliche zu "Systemsprengern" werden. "Systemsprenger?" oder eher Systemversagen? Der Begriff "Systemsprenger" hat erstmals mediale Aufmerksamkeit durch den Film von Nora Fingscheidt, der 2019 in den deutschen Kinos erschienen ist, erlangt. Der Film hat für öffentliche Diskussionen gesorgt. Unter anderem hat sich Rätz fachlich mit der Frage auseinandergesetzt, ob das System der Kinder- und Jugendhilfe hier scheitert und so durch Kinder oder Jugendliche wie die Protagonistin Benni "gesprengt" wird. Auch der Autor und Intensivpädagoge Menno Baumann hat Erfahrung mit sogenannten "Systemsprengern". Zu dem Film meint Baumann, die Geschichte sei zwar fiktiv, jedoch spielt sie sich in Deutschland täglich so ab. Auswertungen der Studie von EQUALS zeigen, dass fast ein Drittel der pädagogischen Maßnahmen irregulär ¿ das heißt abgebrochen ¿ werden. Die Ursachen hierfür können sehr unterschiedlich aussehen. Die "Systemsprenger" machen einen kleinen Teil der Kinder- und Jugendhilfe aus, dennoch sind die Maßnahmen intensiv und erfordern ein starkes System. Die Arbeit beginnt mit einem Fallbeispiel, das aus dem Film "Systemsprenger" stammt. Daraufhin wird ein grober Überblick über Krisen bei Kindern und Jugendlichen gegeben. Dabei gehen wir auf die Begriffsbestimmung, Belastungen und ihre Folgen und Krisenbewältigung ein. Als nächstes erläutern wir das System der Kinder- und Jugendhilfe. Hier gehen wir auf die Grenzen und Problematik der Kinder- und Jugendhilfe ein. Im 4. Kapitel liegt der Fokus auf "Systemsprengern" im Hilfesystem. Hierbei setzen wir uns kritisch auseinander mit dem Begriff des "Systemsprengers", erläutern die sogenannte "Systemsprengerkarriere" und gehen der Frage nach, wie sinnvoll intensivpädagogische Settings sind. Auch die familiäre Situation der betroffenen Kinder und Jugendlichen wird thematisiert. Im Fazit, dem letzten Teil unserer Hausarbeit, werden unsere Erkenntnisse zu der bereits erwähnten Fragestellung aufgegriffen. Hierbei geben wir einen Ausblick und gehen auf Ansatzpunkte ein, welche Veränderungen es bedarf.