Boris Mikhailov. suzi et cetera

15Dieser kleine Bildband stellt die umfangreiche und bislang unveröffentlichte Serie Suzi vor, die der Künstler Anfang der 1980er Jahre in der Umgebung seiner Heimatstadt Charkow in der Ukraine fotografierte noch vor Glasnost und Perestroika. Boris Mikhailovs Fotos haben vierzig Jahre lang erst den sowjetischen und später den russischen Alltag begleitet und ihn eher aus unbequemen Perspektiven gezeigt. Zu Sowjetzeitenwaren es krasse Bilddokumente , die das Leben jenseits der offiziell verordneten Fotokulissen von glücklichen Werktätigen zeigten. Mikhailovs Renommee im Underground ist von mehr oder minder heimlich aus der Hüfte geschossenen Bildern begründet worden, auf denen die bröselnde Substanz eines abgewirtschafteten Systems festgehalten war. Später wurden die Gewinner und Verlierer der Wende zu Mikhailovs Themen.01Boris Mikhailov, geboren 1938 in der Ukraine, ist Fotograf und rückte in den letzten Jahren zusehends ins Rampenlicht der Kunstwelt. So hatte er Einzelausstellungen im Stedelijk Museum, Amsterdam, in der Photographer's Gallery, London, und in der DAAD Galerie, Berlin. Seit Herbst 2000 unterrichtet Mikhailov an der Harvard University. Im Jahr 2000 erhielt er den Fotobuchpreis des Internationalen Festivals für Fotografie in Arles und den Hasselblad-Preis.