ANA

Ana hat ihr florierendes Modeunter­nehmen verkauft. Jetzt mit sechzig kann sie sich neuen Aufgaben stellen. Sie steht ihrer betagten und willensstarken Mutter bei und nimmt das Management ihres Mannes, eines arrivierten Künstlers, in die Hand. Ihre langjährige Ehe ist erfüllt und glücklich, vielleicht auch weil die Eheleute sich ungewöhnliche Freiheit zugestanden und äußerste Ehrlichkeit gelobt haben. So geht Ana selbstbewusst ihren Neigungen nach. Auf einer Messe begegnet sie einem faszinierenden, weitaus jüngeren Mann und zieht ihn sogleich in ihren Bann. Aliesa Frigger zeichnet das Bild einer reifen Frau, das mit konventionellen Vorstellungen bricht. Stark, souverän und sexuell selbstbestimmt pulverisiert ­Friggers Protagonistin alle Klischees über weibliche Menschen jenseits der sechzig. Sie zeigt, dass reife Frauen weder einem peinlichen Rückfall in den Jugendwahn erliegen noch in vorzeitiger Vergreisung vor dem Alter kapitulieren müssen. In Friggers Buch wird handfest, dass es auch ganz andere Wege gibt. Frau muss sie nur erkunden.